Nicht mehr für andere – sondern für mich
Impuls No. 28
Zurück bei mir
Der leise Anfang eines echten Lebens.
Ich bin viele Wege gegangen, um irgendwo dazuzugehören. Habe mich eingebracht, angepasst, angeboten. Ich wollte nützlich sein, wirksam, klar, verbunden. Ich habe gehalten, gedeutet, gespürt – auch dann, wenn es gar nicht meine Aufgabe war. Und lange war ich so sehr im Außen unterwegs, dass ich den Kontakt zu mir nur noch über die Reaktion der anderen gespürt habe. Doch irgendwann wurde es still. Und in dieser Stille begann etwas Neues: Ich hörte auf, mich zu verlieren.
Zurück bei mir heißt nicht, mich abzuwenden. Es heißt, mich wieder zu spüren. Mich ernst zu nehmen. Mich nicht mehr zu übergehen. Es heißt, meine Wahrheit nicht gegen Harmonie zu tauschen – und meine Grenze nicht gegen Zustimmung. Ich bleibe weich, aber ich bleibe ganz. Ich öffne mich, aber ich gebe mich nicht mehr aus der Hand.
Ich darf bei mir sein, ohne mich zu verschließen. Ich darf in Verbindung sein, ohne mich zu verraten. Ich darf still werden – und genau darin spüren, wie viel Kraft sich in mir neu sortiert. Kein Lärm. Kein Anspruch. Kein Beweis.
Vielleicht ist genau das ein echter Anfang: wenn niemand mehr gemeint sein muss, nur damit ich mich vollständig fühle. Wenn ich nicht mehr gebraucht werde, um mir selbst nah zu sein. Wenn ich bleibe – auch ohne Rolle, ohne Aufgabe, ohne Wirkung im Außen.
Zurück bei mir. Ohne Drama. Ohne Rückforderung. Ohne Schuld. Nur echt. Nur da. Und das reicht.

Erlaube ich mir, still bei mir zu sein – auch wenn niemand mehr etwas von mir braucht?
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