Vom Beenden des Suchens
Impuls No. 26
Durch Krisen geführt
Warum Brüche Wegweiser sind.
Krisen kommen selten gelegen. Sie stören, sie reißen auf, sie stellen infrage. Sie werfen uns aus gewohnten Bahnen, fordern uns heraus, lassen Sicherheiten zerbröckeln. Und doch – wenn wir ehrlich sind, war oft genau das notwendig. Nicht um uns zu bestrafen. Sondern um uns zu wecken. Um uns dahin zu bringen, wo wir aus eigener Kraft nicht hingegangen wären.
Wir lernen mehr in Übergängen als in Stabilität. In Brüchen zeigt sich, was wirklich trägt. In der Dunkelheit wird sichtbar, was wir im Licht übersehen haben. Krisen nehmen uns das, was nicht mehr stimmig ist – oft bevor wir bereit sind, loszulassen. Sie fordern uns auf, tiefer zu schauen. Nicht nur nach Lösungen, sondern nach Wahrheiten. Nach dem, was unter der Oberfläche lebt. Nach dem, was übersehen, verdrängt, übergangen wurde.
Es braucht Zeit, das zu erkennen. Denn in der Mitte einer Krise ist selten Klarheit. Da ist Schmerz. Da ist Widerstand. Da ist Orientierungslosigkeit. Und doch gibt es einen leisen Faden, der uns durchzieht: eine Ahnung, dass etwas sich wandelt. Dass das Alte nicht mehr zurückkommt – und das Neue noch nicht greifbar ist. Diese Schwelle ist heilig. Nicht weil sie angenehm ist, sondern weil sie uns verwandelt.
Vielleicht besteht Führung nicht darin, dass wir nie fallen.
Sondern darin, dass wir im Fallen etwas entdecken, das wir im Stehen nicht gesehen hätten.
Etwas Echtes. Etwas Eigenes. Etwas, das uns heimholt.

Was hat mir eine Krise gezeigt, das ich auf keinem anderen Weg erkannt hätte?
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