Vom Beenden des Suchens

Impuls No. 25

Die Wahrheit im Körper

Resonanz statt Ratio.

Während unser Verstand Geschichten spinnt, rechtfertigt, analysiert oder relativiert, bleibt der Körper ehrlich. Er zeigt uns, was stimmt – und was nicht. Nicht in Worten, sondern in Empfindungen. In Enge, in Weite. In Wärme, in Kälte. In Kribbeln, Zittern, Spannung, Loslassen. Er spricht in einer Sprache, die wir verlernt haben zu hören, weil wir so sehr gelernt haben, zu funktionieren.

Wir übergehen ihn oft. Nicht weil wir ihn ablehnen, sondern weil wir ihn stumm gemacht haben. Weil wir früh gelernt haben, dass andere besser wissen, was gut für uns ist. Dass das „Richtige“ manchmal gegen unser Gefühl gehen muss. Dass Vernunft zählt – und nicht das, was sich stimmig anfühlt. So sind wir in den Kopf gerutscht. Haben angefangen, uns selbst zu managen, statt zu spüren.

Doch der Körper erinnert sich. Er hält Erfahrungen, auch wenn wir sie längst vergessen haben.
Er weiß, wann etwas nicht mehr passt – auch wenn wir es uns noch schönreden. Und er weiß, wann etwas wahr ist – auch wenn der Verstand zweifelt.

Zurück in den Körper zu kommen heißt nicht, sich zu erklären. Es heißt, zu lauschen. Mit Aufmerksamkeit, mit Neugier, mit Sanftheit. Es bedeutet, nicht gleich zu bewerten, sondern zu fragen: Was will mir dieses Gefühl zeigen? Nicht, um es wegzumachen. Sondern um es zu verstehen. Um wieder mit sich selbst in Resonanz zu treten – dort, wo Klarheit keine Worte braucht.

Vielleicht liegt genau dort die Wahrheit, die wir so lange im Außen gesucht haben. In einer Gänsehaut. In einem tiefen Seufzen. In einem inneren Ja, das durch den ganzen Körper schwingt – lange bevor es der Verstand begreift.

Was versucht mein Körper mir zu sagen – wenn ich wirklich bereit bin, ihm zuzuhören?

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