Nicht mehr für andere – sondern für mich
Impuls No. 23
Ich muss nicht gefallen, um zu lieben
Verbindung jenseits von Anpassung.
Ich habe lange geglaubt, dass Liebe bedeutet, nicht zu stören. Mich einzufügen, mich weich zu machen, mich zurückzunehmen. Ich wollte verstanden werden – also habe ich mich verständlich gemacht. Ich wollte Verbindung – also habe ich das geglättet, was sich vielleicht kantig angefühlt hätte. Und ich habe meine Wahrheit nicht als Bruch erlebt, sondern als Risiko. Denn wenn ich dir gefalle, bleibst du vielleicht. Und wenn nicht – verliere ich dich?
Doch gefallen ist nicht dasselbe wie lieben. Es ist eine subtile Form der Kontrolle. Eine Hoffnung, dass Nähe sicher bleibt, wenn ich berechenbar bin. Wenn ich nicht überfordere. Wenn ich mit dir schwinge, selbst wenn ich mich dabei verliere. Und mit jedem Mal, in dem ich mich für dich geformt habe, wurde ich ein Stück unsichtbarer.
Ich darf sagen, was ich sehe – auch wenn du es anders willst. Ich darf bleiben, wenn du wackelst – aber nicht nachgeben, nur damit es nicht kracht. Ich darf unbequem sein, ohne weniger verbunden zu sein. Und ich darf dich lieben, ohne dich immer zu bestätigen.
Ich bin nicht hier, um dir zu gefallen. Ich bin hier, um ehrlich zu sein. Und wenn du mich darin erkennen kannst – dann ist das Verbindung. Nicht, weil wir gleich denken. Sondern weil wir uns nicht verstecken müssen.
Ich muss nicht gefallen, um zu lieben. Und ich muss nicht geliebt werden, um bei mir zu bleiben. Vielleicht ist genau das der Anfang von etwas Echtem: Ich bin da. Du auch. Ohne Form. Nur echt.

Erlaube ich mir, nicht zu gefallen – und trotzdem in Verbindung zu bleiben?
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