Die Vergangenheit und die Zukunft wählen
Impuls No. 22
Die innere Zeitreise: Wer war ich? Wer bin ich?
Zwischen den Linien, der eigenen Biografie.
Manchmal hilft es, zurückzuschauen. Nicht, um festzuhalten – sondern um zu verstehen. Um den roten Faden zu erkennen, der sich durch unser Leben zieht. Die leisen Wiederholungen. Die Wendepunkte. Die Entscheidungen, die aus Not entstanden – und jene, die aus dem Herzen kamen. Wir beginnen zu ahnen: Ich war viele. Und doch war ich immer ich.
Unsere Biografie ist kein gerader Weg. Sie ist voller Kurven, Sackgassen, Abzweigungen. Und sie ist mehr als das, was passiert ist. Sie ist das, was wir daraus gemacht haben. Was wir empfangen, abgelehnt, umarmt, verteidigt haben. Und manchmal, wenn wir genau hinsehen, entdecken wir zwischen den Linien eine stille Bewegung: das Werden.
Wer wir waren, erklärt, wie wir hierhergekommen sind. Aber nicht, wohin wir gehen. Wir dürfen auf das zurückschauen, was war, ohne uns darin zu verlieren. Wir dürfen anerkennen, wer wir geworden sind – und trotzdem offen bleiben für das, was noch in uns liegt, unausgesprochen, ungelebt, unentdeckt.
Diese innere Zeitreise ist kein nostalgischer Rückblick. Sie ist ein stilles Gespräch mit dem Selbst. Mit der Person, die wir waren. Mit der, die wir jetzt sind. Und mit der, die leise wartet – noch ohne Namen, aber voller Möglichkeit.
Vielleicht ist unsere Biografie kein abgeschlossenes Buch – sondern ein sich entfaltendes Gedicht. Und jeder Tag eine neue Zeile, die erst im Schreiben Sinn ergibt.
Was entdecke ich in mir, wenn ich mich nicht nur rückwärts erinnere – sondern dem entgegenlausche, was ich noch werden kann?
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