Ankommen im Nichts
Impuls No. 21
Ohne Rolle, ohne Reaktion
Wenn du nicht mehr geben willst, was andere von dir erwarten.
Vielleicht hast du dich über lange Zeit als stark erlebt. Die Klare. Der Fels. Der, der weiß, was zu tun ist. Du hast gehalten, getragen, entschieden, vermittelt. Und vieles davon war nicht gespielt – es war gewachsen. Gewohnt. Verlässlich. Doch etwas in dir hat sich verschoben. Du willst nicht mehr. Nicht so. Nicht auf diese Weise. Und genau jetzt wird es spürbar: Die Welt will noch immer, was du nicht mehr geben willst.
Es ist nicht still geworden – es ist widersprüchlich geworden. Da sind Erwartungen. Bedürfnisse. Projektionen. Du sollst funktionieren. Sollst helfen. Verfügbar sein. Aber in dir regt sich etwas, das sagt: Nein. Nicht mehr so. Und das macht dich nicht kalt – sondern ehrlich. Du willst nicht mehr gebraucht werden, nur weil du es kannst. Du willst nicht mehr geben, was dich innerlich leer macht. Und genau da stehst du jetzt: an der Grenze zwischen dem, was du lange warst – und dem, was du wirklich bist.
Vielleicht wird dir erst jetzt klar, wie viel in deinem Leben durch diese Rolle definiert war. Nicht nur für andere – sondern auch für dich. Wer bist du, wenn du nicht gibst? Wenn du nicht zuständig bist? Wenn du nicht antwortest? Es fühlt sich fremd an. Leer vielleicht. Nutzlos. Und gleichzeitig wahr. Denn genau hier entsteht Raum – für dich. Für dein echtes Nein. Für dein inneres Ja. Und für eine Präsenz, die nicht mehr abhängig ist von Aufgabe oder Anerkennung.
Vielleicht warst du nicht falsch – aber fertig. Und jetzt darf etwas anderes wachsen: Nicht als Rolle. Sondern als Selbst.

Erlaube ich mir, nicht mehr zu geben, was ich nicht mehr bin – und mich trotzdem verbunden zu fühlen?
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