Richtig sein. Immer.
Impuls No. 19
Vom Haben zum Sein
Warum das gute Gefühl oft an Dingen hängt - und wie du es zurückholst
Das gute Gefühl hängt oft an etwas, das man sich holt: an Geld, an Dingen, an Möglichkeiten. Viele fühlen sich gut und sicher, wenn sie genug haben – genug Wissen, genug Einfluss, genug Geld. Sie glauben: „Ich bin richtig, wenn ich mir etwas leisten kann. Ich bin sicher, wenn es kein „Zu Wenig“ gibt. Ich bin richtig, wenn ich fähig bin, mir das zu nehmen, was ich brauche.“ So wird Richtigsein über das Haben und Brauchen erzeugt – und es bleibt unbemerkt, wie sehr dieser Mechanismus das Leben lenkt: Wenn etwas nicht erreichbar ist, fühlt es sich an wie Mangel – als ob etwas fehlt, das unbedingt gebraucht wird, um sich sicher und gut zu fühlen.
Doch „zu wenig“ ist keine Wahrheit – es ist eine Einladung. Vielleicht ist es wie die Straße, die man fahren wollte, gesperrt, und das Leben ruft dazu auf, einen anderen Weg zu nehmen. Es geht nicht darum, immer auf der schnellsten Route zu sein, alles abzusichern, alle Möglichkeiten auf Lager zu haben. Es geht darum, mit dem zu sein, was da ist – und darin Möglichkeiten zu sehen. Wenn der Angst vor Mangel in die Zukunft projiziert wird, wird das Vorsorgen zum Muss: „Ich muss aufpassen, dass nichts fehlt. Ich muss absichern, damit ich richtig bin.“ Doch was, wenn es nichts abzusichern gibt? Was, wenn Sicherheit und Fülle nicht von dem abhängen, was man hat – sondern von dem, was man ist? Dann wird spürbar: Mangel ist eine Geschichte – und Fülle ist der Raum, der sich öffnet, wenn diese Geschichte losgelassen wird.
Vielleicht beginnt Freiheit dort, wo man Sicherheit und Fülle nicht mehr „haben“ muss. Wo niemand „richtig“ wird, weil er viel hat – sondern weil er in sich sicher ist, mit dem, was sich gerade zeigt. Fülle ist kein Vorrat. Fülle ist der Moment, in dem das, was da ist, ausreicht. Wenn Mangel nicht mehr als Feind gesehen wird, sondern als Einladung, sich in der eigenen Vollkommenheit wiederzufinden, zeigt sich: Es gibt nichts, was fehlt – außer dem Vertrauen, dass genau jetzt alles da ist.

Erlaube ich mir, die Sicherheit nicht mehr in der Zukunft zu suchen – und jetzt schon vollkommen richtig zu sein, mit dem, was da ist?
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