Vom Beenden des Suchens
Impuls No. 18
Authentizität statt Anpassung
Mut zur Wahrheit im eigenen Sein.
Wir alle wollen dazugehören. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis – gesehen werden, akzeptiert sein, verbunden bleiben. Und so beginnen wir früh, uns anzupassen. Nicht aus Täuschung, sondern aus Schutz. Wir beobachten, was von uns erwartet wird, was funktioniert, was „gut ankommt“. Und mit der Zeit entsteht eine Version von uns, die lebt, um richtig zu sein. Richtig im System, richtig für andere, richtig für das Bild, das wir selbst irgendwann für wahr hielten.
Doch je länger wir in dieser Anpassung bleiben, desto leiser wird etwas in uns. Unsere innere Stimme. Unser ganz eigener Rhythmus. Unsere Wahrheit. Sie weicht zurück, macht Platz für das Funktionieren. Und irgendwann spüren wir: Wir passen zwar – aber wir sind nicht mehr ganz da. Wir sind gefällig geworden, aber nicht mehr echt. Und das schmerzt. Nicht, weil wir etwas falsch gemacht haben. Sondern weil wir begonnen haben, uns selbst zu verlieren.
Authentisch zu sein heißt nicht: immer rebellisch, immer laut, immer unangepasst. Es heißt: in Übereinstimmung sein mit dem, was in uns lebt. Auch wenn es leise ist. Auch wenn es anders ist. Auch wenn es nicht ins Konzept passt. Es bedeutet, sich selbst wieder ernst zu nehmen. Dem eigenen Spüren zu trauen. Und den Mut zu finden, sichtbar zu sein – auch mit dem, was nicht allen gefällt.
Die Rückkehr zur Authentizität ist oft kein lauter Aufbruch, sondern ein sanftes Aufwachen. Ein langsames Abstreifen dessen, was nicht mehr wahr ist. Und ein liebevolles Erinnern: Ich darf ich sein. Nicht später. Nicht erst, wenn es sicher ist. Sondern jetzt.

Wo in meinem Leben lebe ich noch angepasst – obwohl meine Wahrheit längst eine andere ist?
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