Selbstsicherheit – die Kraft wahrer Stabilität
Impuls No. 18
Wahr sprechen
Ehrlichkeit als Form von Intimität.
Wirklich ehrlich zu sein – das klingt erstmal einfach. Sag, was du fühlst. Sprich aus, was du denkst. Doch sobald Beziehung im Spiel ist – Nähe, Erwartungen, Angst vor Verletzung – wird es plötzlich schwierig. Wir beginnen abzuwägen, zu glätten, zu schützen. Nicht aus Lüge. Sondern aus Vorsicht.
Wir wollen Verbindung nicht verlieren. Also passen wir unsere Wahrheit an – machen sie weicher, kleiner, später. Und manchmal verlieren wir dabei genau das, was Verbindung eigentlich nährt: Echtheit.
Wahr sprechen heißt nicht, schonungslos zu sein. Es heißt: stimmig zu sein. Klar in dir, weich im Ton. Nicht, um zu verletzen – sondern um wirklich da zu sein. Nichts trennt uns mehr als unausgesprochene Wahrheiten. Und nichts verbindet uns tiefer als der Mut, sie auszusprechen.
Es braucht Präsenz, um wahr zu sprechen. Nicht im Affekt. Nicht als Reaktion. Sondern aus der Stille. Aus dem Spüren. Aus dem Kontakt mit dir. Wahrheit braucht keine Rechtfertigung – sie braucht Raum. Und sie braucht die Bereitschaft, auch mit dem zu sein, was danach entsteht. Denn Ehrlichkeit macht nicht immer alles einfacher. Aber sie macht dich frei.
Wenn du aufhörst, dich zurückzunehmen, nur um dazuzugehören, beginnt eine andere Qualität von Intimität. Kein Drama. Kein Überschreiten. Sondern: Da-Sein. Klar. Lebendig. Wahr.
Wo verschweige ich meine Wahrheit, um Beziehung zu sichern – und erlaube ich mir, so zu sprechen, dass ich mich nicht mehr verlassen muss, um verbunden zu bleiben?
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