Vom Beenden des Suchens
Impuls No. 17
Die Befreiung aus dem Nicht-Mehr-Stimmigen
Wenn das Alte sich verabschiedet.
Es gibt Momente, da wird etwas eng, das uns lange getragen hat.
Ein Umfeld, eine Aufgabe, eine Beziehung, ein Lebenskonzept. Noch ist es da – sichtbar, greifbar, gewohnt. Und doch spüren wir: Es stimmt nicht mehr. Nicht aus Drama. Nicht aus Ablehnung. Sondern aus Wahrheit. Eine stille innere Unstimmigkeit macht sich bemerkbar, wie ein feines Ziehen unter der Haut des Alltags. Und oft versuchen wir, es zu überhören – aus Loyalität, aus Angst, aus Unsicherheit.
Das Nicht-Mehr-Stimmige ist kein Fehler. Es ist ein Zeichen. Ein Ruf nach Veränderung. Nach Aufrichtigkeit. Nach einem neuen Platz im eigenen Leben. Doch dieser Übergang ist nicht leicht. Denn wir haben uns eingerichtet in dem, was uns vertraut ist – auch wenn es uns nicht mehr entspricht. Wir erklären, verharmlosen, hoffen auf ein Zurück, das es längst nicht mehr gibt. Aber irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem das Bleiben mehr Kraft kostet als das Gehen.
Befreiung beginnt mit Ehrlichkeit. Mit dem Mut, nicht länger zu bleiben, wo wir innerlich schon gegangen sind. Mit der Erlaubnis, Räume zu verlassen, ohne Schuld. Und der Demut, nicht sofort wissen zu müssen, was als Nächstes kommt. Es ist ein leiser, kraftvoller Akt der Selbstachtung, der nicht gegen das Alte gerichtet ist – sondern für das Neue. Für uns. Für das, was uns lebendig macht.
Manchmal ist der Abschied von etwas Vertrautem kein Verlust.
Sondern der Moment, in dem wir uns selbst wiederfinden.
Wo halte ich noch fest, obwohl meine innere Wahrheit längst gegangen ist?
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