Vom Beenden des Suchens

Impuls No. 10

Alles ist immer richtig

Wie das Leben für uns spielt.

Es klingt fast provokant: Alles ist immer richtig. Wie kann das stimmen, wenn Menschen leiden, wenn Beziehungen zerbrechen, wenn Träume sich auflösen, wenn Unsicherheit unsere Tage durchzieht? Und doch – in der Tiefe dessen, was wir oft erst rückblickend erkennen, liegt eine stille Wahrheit: Das Leben irrt sich nicht. Es führt uns – auch durch das, was wir nicht wollten. Vielleicht gerade dadurch.

Wir bewerten unaufhörlich: gut – schlecht, richtig – falsch, Erfolg – Scheitern. Und in dieser Bewertung verlieren wir oft den Kontakt zum größeren Zusammenhang. Denn das Leben funktioniert nicht linear. Es führt uns nicht immer geradeaus. Es schickt uns Umwege, hält uns auf, stellt uns in den Nebel. Nicht, um uns zu quälen. Sondern um uns etwas zu zeigen, das wir sonst übersehen würden.

Was, wenn genau die Situationen, die wir am stärksten ablehnen, jene sind, die uns am tiefsten formen? Was, wenn Schmerz nicht das Ende ist, sondern ein Übergang? Was, wenn der Bruch nicht Zerstörung ist, sondern ein Ruf nach Wahrheit? Es geht nicht darum, schönzureden, was schmerzt. Aber darum, anzuerkennen, dass selbst das Schwere Teil eines größeren Ganzen ist – ein Ganzes, das sich unserem Verstand oft entzieht, aber dem wir mit dem Herzen näherkommen können.

Wenn wir beginnen, uns dem Leben zuzuwenden – nicht nur im Licht, sondern auch im Schatten – geschieht etwas Unerwartetes. Es entsteht Frieden. Nicht weil alles leicht ist. Sondern weil wir aufhören, uns dagegen zu stellen. Wir erkennen: Es ist, wie es ist. Und mehr noch – es ist genau richtig so.

Nicht, weil es angenehm ist. Sondern weil es uns dient.
Weil das Leben, auch wenn wir es nicht immer verstehen, immer in Bewegung ist – hin zu mehr Wahrheit, mehr Weite, mehr Sein.

Welche Erfahrung in meinem Leben könnte ich neu betrachten – im Vertrauen, dass auch sie für mich war?

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