Selbstsicherheit – die Kraft wahrer Stabilität
Impuls No. 9
Selbstvergebung
Ein Raum, der uns atmen lässt.
Viele Menschen tragen nicht ihre Fehler – sie tragen ihre Scham. Nicht das, was passiert ist, sondern das, was sie daraus über sich selbst geschlossen haben: „Ich bin nicht gut genug.“ „Ich hätte es besser wissen müssen.“ „Ich bin schuld.“
Und so wird jeder Moment, in dem du versagst, falsch abgebogen bist, jemanden verletzt hast oder dich selbst übergangen hast, zu einer stillen Anklage. Gegen dich selbst. Immer wieder. Immer wieder. Bis du dich kaum noch spürst, ohne diese innere Härte.
Selbstvergebung ist kein Freispruch im moralischen Sinn. Es geht nicht darum, alles schönzureden. Es geht darum, dich wieder anzunehmen – auch in dem, was weh tut. Auch in dem, was du bereust. Auch da, wo du dich am liebsten wegmachen würdest.
Es braucht Größe, zu sich zu stehen. Nicht zu einer idealen Version, sondern zur ganzen Wahrheit. Zu deinen Grenzen. Deinen Irrtümern. Deinen Schatten. Aber auch zu deiner Würde. Zu deinem Recht, weiterzugehen. Und zu wachsen. Und zu heilen.
Selbstvergebung bedeutet nicht, dass du vergisst. Sondern dass du dich wieder einlädst, dazuzugehören. Zu dir selbst. Nicht als jemand, der es endlich „richtig macht“. Sondern als jemand, der bereit ist, sich mit Mitgefühl zu begegnen – genau jetzt.
Du musst nicht alles rückgängig machen. Aber du darfst wieder atmen. Wieder weich werden. Und dir selbst die Hand reichen – an genau dem Punkt, wo du dich bisher verurteilt hast.
Wo halte ich mich noch fest an dem, was ich falsch gemacht habe, und erlaube ich mir, mich selbst nicht mehr zu bestrafen – sondern mich wieder an meine Seite zu holen?
Gefällt dir der Impuls?
Du kannst ihn direkt als PDF ausdrucken.
