Ankommen im Nichts
Impuls No. 6
Was du bist, wenn nichts mehr funktioniert
Deine Identität jenseits der Leistung
Vielleicht ist es gerade so: Nichts geht mehr. Nicht die alten Strategien. Nicht die vertrauten Abläufe. Du hast alles versucht, was sonst geholfen hat – Klarheit, Planung, Aktion – und nichts davon greift. Als wäre dir die Funktionalität entglitten. Und mit ihr: das Gefühl von Kontrolle, Einfluss, vielleicht sogar Wert. Es fühlt sich an wie Versagen. Dabei ist es oft etwas anderes: ein Moment tiefer Entkleidung.
Denn wenn alles wegfällt, was du sonst nutzt, um dich zu stabilisieren, bleibt etwas anderes sichtbar: Wer du bist, wenn nichts mehr funktioniert. Wenn du nichts mehr vorzeigen kannst. Wenn nichts mehr wirkt. Wenn kein System mehr greift. Das fühlt sich nicht gut an – aber es ist ehrlich. Und vielleicht zeigt sich in genau dieser Ehrlichkeit etwas, das du dir sonst nie erlaubt hast: ein Selbst, das nicht gemacht ist, sondern wahr.
Es braucht Mut, dich selbst zu sehen – ohne deine gewohnte Rolle. Ohne Effizienz. Ohne Erfolg. Aber vielleicht wird genau jetzt eine tiefere Kraft spürbar. Nicht weil du etwas tust. Sondern weil du da bist, während alles andere sich neu sortieren muss. Du wirst nicht wertvoll, weil du funktionierst. Sondern weil du dich nicht verlierst, wenn nichts funktioniert.
Vielleicht ist dieser Moment nicht das Ende deiner Kraft – sondern der Anfang deiner Echtheit. Vielleicht ist es kein Zusammenbruch, sondern ein inneres Aufdecken. Kein Rückschritt, sondern ein Zustand, in dem dein Selbst nicht mehr angepasst – sondern sichtbar wird.

Erlaube ich mir, ganz ich zu sein – auch wenn nichts mehr funktioniert?
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