Selbstsicherheit – die Kraft wahrer Stabilität
Impuls No. 5
Schuld als Selbstbestrafung
Wie wir uns klein halten, um sicher zu sein.
Viele von uns kennen Schuld nicht als Gefühl – sondern als Haltung. Eine innere Schwere, die nicht vergeht. Ein ständiges „Ich hätte …“, „Ich sollte …“, „Ich bin nicht genug.“ Schuld ist nicht nur da, wenn wir wirklich etwas falsch gemacht haben. Sie nistet sich oft viel früher ein: Wenn wir anecken. Wenn wir Nein sagen. Wenn wir Raum einnehmen. Oder wenn wir einfach so sind, wie wir sind.
Schuld wird dann zur inneren Strategie: lieber klein als falsch. Lieber anpassen als auffallen. Lieber verzichten als riskieren, jemanden zu enttäuschen. Und während wir denken, wir seien „einfach nur rücksichtsvoll“, bestrafen wir uns oft selbst – leise, konsequent, jahrelang.
Doch Schuld ist nicht dasselbe wie Verantwortung. Schuld drückt. Verantwortung trägt. Schuld engt ein. Verantwortung macht frei. Und wir verwechseln das viel zu oft.
Schuld hält uns klein, weil sie uns kontrolliert. Sie sagt: „So wie du bist, reicht nicht.“ Und wenn du das lange genug glaubst, beginnst du, dich selbst zurückzuhalten. Aus Angst, etwas falsch zu machen. Aus Angst, nicht gemocht zu werden. Aus Angst, nicht liebenswert zu sein.
Aber was, wenn das gar nicht deine Wahrheit ist? Was, wenn Schuld nur ein altes System ist, das dich davon abhält, in deine echte Kraft zu gehen? Die Kraft, zu dir zu stehen. Auch wenn’s andere unbequem finden. Auch wenn es bedeutet, dass du nicht mehr die Erwartungen erfüllst, für die du jahrelang geliebt wurdest.
Du darfst dich ent-schuldigen. Im wahrsten Sinne. Von der Last befreien, falsch zu sein – nur weil du dich zeigst.
Wo mache ich mich selbst klein, um mich sicher zu fühlen, und erlaube ich mir, aus der Schuld auszusteigen – auch wenn das bedeutet, sichtbar zu werden?
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