Richtig sein. Immer.
Impuls No. 2
Gesehen werden müssen
Warum Anerkennung dein inneres Gleichgewicht sichert.
Manchmal ist da kein Hunger nach Aufmerksamkeit – sondern einfach ein Bedürfnis nach Halt. Nach dem Gefühl, dass jemand sieht, was du fühlst. Was du gibst. Was du versuchst. Nicht, um im Mittelpunkt zu stehen, sondern um dich selbst besser spüren zu können. Gesehen zu werden schafft Rückkopplung: Ich bin da, weil du mich siehst. Ich wirke, weil du mich wahrnimmst. Und je feiner du geworden bist, desto subtiler wird dieses Bedürfnis. Es zeigt sich nicht laut, nicht auffordernd – sondern leise: in einem kleinen Hoffen, dass jemand merkt, dass du innerlich viel trägst.
Doch das Sehen von außen wird zum Kriterium für deine innere Berechtigung. Wenn niemand reagiert, beginnt das Zweifeln. Wenn niemand bestätigt, beginnt das innere Rutschen. Nicht, weil du dich versteckst – sondern weil du dich ohne Spiegel selbst nicht ganz greifen kannst. Und so wird Anerkennung zur Stabilisierung: Wenn du mich siehst, bin ich echt. Wenn du mich nicht siehst, verliere ich mich. Dabei geht es nicht um Lob – sondern um Zugehörigkeit. Um das tiefe Gefühl, dass du in Beziehung bist. Dass dein Empfinden nicht isoliert ist. Dass du nicht im eigenen Raum verrinnst.
Doch genau das ist die Einladung dieses Raumes: dich zu entkoppeln. Nicht vom Wunsch nach Verbindung – sondern von der Idee, dass du gesehen werden musst, um du selbst zu sein. Was, wenn dein Dasein nicht mehr gespiegelt werden muss, um klar zu bleiben? Was, wenn du spürbar bist, auch wenn niemand reagiert? Wenn du weißt, dass du da bist, selbst im Unbeachtet-Sein? Das ist kein Rückzug. Kein Verzicht. Es ist die Rückgabe deiner inneren Stabilität – an dich selbst. Und vielleicht bist du genau dann am klarsten, wenn niemand hinsieht – und du trotzdem bleibst.
Erlaube ich mir, absolut richtig zu sein – auch wenn niemand reagiert?
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