Einfach wirksam sein

Impuls No. 2

Das Tun entlassen

Wenn Aktivität nicht mehr dein Wertmaßstab ist.

Vieles von dem, was wir tun, entspringt nicht echter Freude oder Klarheit – sondern einem inneren Antreiben. Wir sind so sehr gewohnt, über Leistung und Aktivität unseren Wert zu bestätigen, dass wir kaum mehr spüren, wie sehr wir uns dabei selbst verlassen. Tun wird zur Sicherheit, zur Rechtfertigung, zur Gewohnheit. Doch was passiert, wenn du aufhörst, etwas leisten zu müssen? Wenn du das Tun nicht länger als Beweis brauchst, um deinen Platz im Leben zu rechtfertigen?

Es ist ungewohnt, still zu werden – nicht nur im Außen, sondern innerlich. Denn im Nichtstun tauchen oft die Zweifel auf: Bin ich dann noch genug? Werd ich dann noch gesehen? Habe ich dann noch eine Berechtigung? Doch genau hier liegt der Schlüssel: Du musst nicht aufhören zu handeln, du darfst nur aufhören, dich über das Handeln zu definieren. Dein Tun darf aus Freude entstehen, aus Impuls, aus Klarheit – nicht mehr aus Druck, Pflicht oder Angst, sonst nicht zu genügen oder etwas zu korrigieren.

Wenn du das Tun entlässt, bist du nicht passiv – du wirst durchlässiger. Dein innerer Raum weitet sich. Plötzlich ist da Raum, um zu spüren, was dich wirklich ruft. Nicht das, was du solltest. Sondern das, was durch dich wirken möchte. Du wirst nicht untätig – sondern ehrlicher. Und damit kraftvoller. Echte Wirksamkeit braucht kein Dauerhandeln. Sie braucht Präsenz, Stimmigkeit und die Erlaubnis, mit dem Leben zu fließen.

Du darfst aufhören, dich zu beeilen. Du darfst aufhören, dich zu beweisen. Du darfst erleben, wie sehr du verbunden bist – auch dann, wenn du gerade nichts gibst. Nicht jede Lücke muss gefüllt werden. Nicht jede Stille muss genutzt werden. In der Entlastung liegt deine Tiefe. Und genau dort beginnt dein stiller Beitrag.

Erlaube ich mir, das Tun müssen loszulassen – ohne an meinem Wert zu zweifeln?

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